Elbe-Weser Hornbläser und Jägerschaft Land Hadeln gestalteten eindrucksvollen Gottesdienst.

Am Samstagabend, dem 1. November 2025, fand in der St. Severi Kirche zu Otterndorf die diesjährige Hubertusmesse statt. Sie zählt zu den besonderen kirchlichen und kulturellen Ereignissen der Region und wird traditionell zu Ehren des heiligen Hubertus, des Schutzpatrons der Jäger, gefeiert.

Bereits mit dem feierlichen Signal „Begrüßung“ der B-Jagdhornbläser der Jägerschaft Land Hadeln/Cuxhaven e.V. begann der Abend in festlicher Stimmung. Unter Orgelbegleitung zogen die Elbe-Weser Parforcehornbläser gemeinsam mit Pastorin Franziska May in die Kirche ein. Der musikalische Rahmen wurde eindrucksvoll von den beiden Bläsergruppen gestaltet, die mit Parforcehörnern und Jagdhörnern die Messe begleiteten. Das Zusammenspiel von Orgel und Hörnern verlieh den Stücken eine besondere Tiefe und klangliche Vielfalt.
Nach dem feierlichen „Introitus“ begrüßte Pastorin Franziska May die zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besucher. In ihrer Ansprache hob sie die Verbundenheit von Mensch, Tier und Natur hervor – ein zentraler Gedanke, der sich durch die gesamte Hubertusmesse zog. Es folgten bekannte Kirchenlieder wie „Ich singe dir mit Herz und Mund“ und das kraftvolle „Großer Gott, wir loben dich“, die von der Gemeinde mitgesungen wurden. Dazwischen erklangen Parforcehornsignale zum „Kyrie“ und „Gloria“, die den liturgischen Ablauf musikalisch unterstrichen.

Ein besonderer Moment war die Lesung der Hubertuslegende, die an die Geschichte des heiligen Hubertus erinnerte: Der Legende nach erschien ihm während einer Jagd ein Hirsch mit einem leuchtenden Kreuz zwischen dem Geweih – ein Zeichen der göttlichen Mahnung zur Umkehr und zur Ehrfurcht vor der Schöpfung. Darauf folgte die Lesung der Schöpfungsgeschichte, passend zum Thema der Messe: die Verantwortung des Menschen für das Leben und die Natur. Im weiteren Verlauf erklangen die Lieder „Freuet euch der schönen Erde“ und „Der Mond ist aufgegangen“, die in ihrer poetischen Sprache die Schönheit und Vergänglichkeit der Welt eindrucksvoll widerspiegelten. Besonders das letztere Lied schuf mit seiner ruhigen Melodie und den begleitenden Hornklängen eine besinnliche, fast meditative Stimmung. In ihrer Predigt griff Pastorin Franziska May diese Themen auf. Sie sprach über den respektvollen Umgang mit der Schöpfung, die Demut des Menschen und die Freude an der Natur. Jagd, so betonte sie, sei nicht nur Tradition, sondern auch Ausdruck von Verantwortung und Bewahrung.

Im Anschluss richtete Olaf Mohr, der stellvertretende Vorsitzende der Jägerschaft Land Hadeln, einige Grußworte an die Gemeinde. Er betonte wie wichtig die Jagd ist und welche Verantwortung und Aufgaben die Jäger heut zutage haben. Er dankte allen Mitwirkenden für ihr Engagement. Darauf folgten das „Sanctus“, die Fürbitten gelesen von Jägern und das Vaterunser. Musikalisch begleitet von den Parforcehörnern mit dem Stück „Glocken“.

Mit dem Lied „Bewahre uns, Gott“ endete der offizielle Teil des Gottesdienstes. Die Gemeinde sang gemeinsam um Schutz, Frieden und Segen – ein berührender Abschluss, der die Botschaft des Abends eindrucksvoll zusammenfasste. Im Anschluss folgte ein bläserisches Konzert in B und ES, das aufgrund Wetterlage in der Kirche stattfand. So konnten die Besucherinnen und Besucher die festliche Stimmung des Abends in Musik und Begegnung ausklingen lassen.

Ein Abend voller Klang, Glaube und Gemeinschaft

Die Hubertusmesse in Otterndorf war auch in diesem Jahr ein bewegendes Erlebnis. Inmitten des ehrwürdigen Kirchenraums verbanden sich Glaube, Musik und jagdliches Brauchtum zu einer harmonischen Einheit. Der feierliche Klang der Hörner, die einfühlsamen Worte der Pastorin und die spürbare Gemeinschaft machten den Abend zu einem besonderen Moment im Jahreslauf – einem stillen Dank an die Natur und ihre Schöpfung.

Bilder/Text: Manfred Jeß