Mit einem gelungenen Prädatorenmanagement können wir Jägerinnen und Jäger im Revier unseren Wiesenbrütern das Nisten ermöglichen. Allerdings gilt es, noch eine weitere Hürde zu nehmen, um den Bestand der selten gewordenen Arten weiter zu sichern: Die Gefahr der Zerstörung durch landwirtschaftliche Maschinen.

Genau das ist bei guter Kooperation und Kommunikation mit den jeweiligen Landwirten keine komplizierte Sache und kann sogar mit einer Menge Spaß verbunden sein, wie eine Gruppe von insgesamt 15 Leuten rund um Ostern erleben konnte. An fünf Terminen haben die Vogelschützer 28 Kiebitznester im Raum Stinstedt und Nordleda gesucht und markiert und so für die Landwirte sichtbar gemacht. Nach einer kurzen Einführung durch die beiden Jäger Torben Lafrenz und Hoyke Schulz sowie bewaffnet mit Fernglas, weißen Markierungsstäben und – mal mehr mal weniger – geübtem Adlerauge ging es los: Die im Vorhinein identifizierten Flächen wurden in kleinen Teams mit dem Auto angefahren und Stück für Stück abgeglast. Wer ein Kiebitzweibchen auf einem Nest, das in der Regel immer mit vier Eiern belegt ist, hocken sah, meldete dies umgehend. Nun galt es, das Nest nicht mehr aus dem Blick zu verlieren, denn wenn sich die anderen Mitglieder des Teams annäherten, wurde das Nest schnell verlassen und war somit nicht mehr deutlich sichtbar. Mal über lautes Rufen und fluglotsenhafte Körpersprache, mal über telefonische Konferenzschaltung kommunizierte nun der „Nestvisierer“ vom Auto aus mit dem mobilen Team und dirigierte diese in Richtung Gelege. In der Regel wurde dieses nach längerem Zickzack-Kurs auf dem Acker oder Grünland dann auch mit großer Freude gesichtet. Mit den jeweils zwei mitgebrachten weißen Markierungsstäben wurde das Nest dann in Spurrichtung immer 3 bis 5 Meter vor und hinter dem Gelege markiert. Zusätzlich wurde der Standort digital gespeichert. Mit der Zeit wurde der Blick der Suchenden immer geschulter, was die Freude an dem Ganzen noch erhöhte.

Diese Aktion stellt einen klaren Schritt nach vorn für den in unserer Kulturlandschaft immer seltener gewordenen Brutvogel dar. Vielleicht beteiligen sich ja im nächsten Jahr noch weitere Reviere an dieser Eiersuche der besonderen Art.

Weidmannsheil
Daniela Schimrigk