Drei Organisationen fordern Bundeslandwirtschaftsministerium auf, Drohnen für Wildtierrettung auch künftig zu fördern. Finanzielle Anreize für späteren Mähtermin gefordert. Ehrenamtliche haben 2021 über 10.000 Wildtiere vor Mähtod gerettet.

In Kürze beginnt die Frühmahd auf Wiesen und Grünroggenfeldern in Deutschland. Wildretterteams sind dann bundesweit ehrenamtlich im Einsatz für den Tier- und Artenschutz: Sie suchen Felder vor dem Mähen ab und bringen Jungtiere in Sicherheit vor dem Kreiselmäher. Denn die Frühmahd fällt mitten in die Brut- und Setzzeit von am Boden brütenden Vögeln oder Feldhasen und Rehen. Deutsche Wildtierrettung (DeWiRe), Deutsche Wildtier Stiftung und Deutscher Jagdverband (DJV) fordern das Bundeslandwirtschaftsministerium auf, die Arbeit zu unterstützen und Drohnen mit Wärmebildkameras für die Wildtierrettung zu fördern. Die Vorgängerregierung hatte 2021 bereits Drohnen im Gesamtwert von drei Millionen Euro gefördert.

Saison 2021: Über 10.000 gerettete Wildtiere

In der vergangenen Saison haben allein die bei der DeWiRe registrierten 100 Retterteams mehr als 10.000 Rehkitze sowie tausende Feldhasen, Jungvögel und Gelege vor dem Mähtod bewahrt. Die Deutsche Wildtier Stiftung hat bei ihren Analysen durchschnittlich 12 gerettete Rehkitze auf 100 Hektar Grünlandfläche ermittelt. Die Arbeit der Wildtierretter ist damit ein wichtiger Beitrag für den Tier- und Artenschutz. Zum Einsatz gegen Tierleid kommen immer häufiger Drohnen mit modernster Wärmebildtechnik.

Förderung für späteren Mähtermin

Der beste Schutz für Wildtiere wäre ein späterer Mähtermin – dann sind viele Jungvögel flügge und Junghasen oder Rehkitze können vor den Mähmaschinen flüchten. Allerdings ist dieser späte Termin verbunden mit Einbußen für Landwirte. Die drei Organisationen fordern daher die Landesregierungen auf, finanzielle Anreize für die Landwirtschaft zu schaffen. Möglich wäre dies durch entsprechende Förderrichtlinien in den Agrarumweltprogrammen der Länder (2. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik).

Weitere Infos bietet die Deutsche Wildtierrettung

Auf der Website der Deutschen Wildtierrettung, der größten Plattform für Jungwildretter, können sich Teams kostenlos registrieren und präsentieren. Das ermöglicht Landwirten eine schnelle Kontaktmöglichkeit. Außerdem gibt es Infos für Drohnenpiloten, Jagdpächter und Landwirte. Für Teams, die sich bei der Deutschen Wildtierrettung registrieren lassen ist die Beratung zu Vereinsgründung oder Drohnentechnik kostenlos.

Praxisratgeber für die wildtierfreundliche Frühmad

Einen Praxisratgeber zur Vermeidung des Mähtods von Wildtieren gibt es kostenlos bei der Deutschen Wildtier Stiftung.

Die wildtierfreundliche Frühmahd erklärt der DJV in einem Video.

Gothaer Versicherung bietet kostenlose Drohnenversicherung

Die Gothaer Allgemeine Versicherung AG, Premiumpartner des DJV und Kooperationspartner der Deutschen Wildtierrettung, unterstützt die Wildtierrettung in Deutschland. Jedem Kitzrettungsverein wird der Beitrag für die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung ein Jahr lang für bis zu fünf Drohnen erlassen. Einzige Bedingung: Registrierung des Vereins auf der Website der Deutschen Wildtierrettung. Damit leistet die Versicherung auch einen Beitrag zu Ihrem Nachhaltigkeitskonzept. Weitere Infos zur Versicherung gibt es online.

Quelle: DJV