Der traditionelle „Tag der Jäger“ mit Gehörnschau war trotz des guten Wetters gut besucht. Der Vorsitzende Andreas Schwanke eröffnete die Veranstaltung mit der Begrüßung der Ehrengäste und der Andacht an die verstorbenen Mitglieder aus dem vergangenen Jagdjahr. Manfred Knust, Bürgermeister der Gemeinde Lamstedt, begrüßte die versammelte Jägerschaft und positionierte sich klar zu den Themen Wolf und Nutria.
Als Ehrengast für den Gastvortrag war in diesem Jahr der niedersächsische Generalsekretär und agrarpolitische Sprecher der CDU Niedersachsen, Dr. Marco Mohrmann geladen. Dr. Mohrmann (selbst erfahrener Jäger), ist froh, dass die von der niedersächsischen Landesregierung geplante Schonzeit für die Nutria wieder vom Tisch ist. „Nutrias dürfen weiterhin ganzjährig bejagt werden“, sagte der Landespolitiker aus Rhadereistedt (Landkreis Rotenburg). Aber auch zum Thema Wolf bezog Mohrmann klar Stellung. „Der günstige Erhaltungszustand ist in Niedersachsen längst erreicht“. Derzeit seien 50 Rudel und sechs Einzel-Wölfe in unserem Bundesland heimisch. „Das sind so viele wie in Schweden und Norwegen zusammen“, erklärte er. Aufgrund dieses aus seiner Sicht krassen Missverhältnisses forderte er den Schutzstatus des Wolfes neu zu bewerten und Genehmigungen zur Entnahme von „Problemwölfen“ unkomplizierter und praxistauglich zu regeln.
Im Anschluss gab der Vorsitzende der Jägerschaft, Andreas Schwanke, seinen Jahresbericht ab und wies auf die relevanten Gesetzesänderungen und aktuellen Verordnungen auf der Landesebene hin. Er untermauerte mit einigen regionalen Zahlen das ehrenamtliche Engagement der hiesigen Jägerschaft und appellierte an die Revierinhaber das Monitoring in der Jägerschaft auf einem hohen Niveau zu halten.
Anschließend stellten sich die neuen Hegeringleiter Marco Lehr und Eybe Siemens sowie die neue Hundeobfrau Birgit Tants vor und der Vorsitzende verabschiedete und ehrte die langjährigen Mitglieder des erweiterten Vorstands Ulla von Essen (Hegeringleiterin), Peter Wisch (Hegeringleiter), Willi Oellerich (Obmann Jagdhunde) und Reimer Esselborn (Obmann Hegebüsche) mit DJV- und LJN Urkunden und Verdienstnadeln und einem dreifachen Horrido – die Bläser gaben die Ehrenfanfare.
Abgestimmt wurde über die Satzungsänderung zu Inhalt und Form der Einladung zu den Jahreshauptversammlungen (§ 9 JLHC) und es erfolgte einstimmig Zustimmung. Die aktuelle Satzung ist auf der JLHC Homepage abrufbar.
Klaus Dock, als besonderer Vertreter des Kreisjägermeisters, stellte danach den Streckenbericht des vergangenen Jagdjahres vor. Mit 580 Kreaturen sticht besonders die Nutria heraus. Dieser Wert ist zwar mit Vorsicht zu genießen, da es bei der Auswertung des Streckenberichts einige Probleme mit der neuen landesweiten Software gab, aber Dock hat sich durch Gespräche in den Revieren dennoch ein gutes Bild von der Lage machen können. Er kommt zu dem Schluss: „Die exponentielle Vermehrung der Nutria setzt sich fort.“ Er empfiehlt, dem vornehmlich nachtaktiven Einwanderer verstärkt mit Lebendfallen zu Leibe zu rücken. Alle anderen Wildarten liegen auf dem Niveau des Vorjahrs.
Zum Ende der Veranstaltung wurden vom Vorstand noch die diesjährigen Ehrungen durchgeführt. Um den zeitlichen Rahmen der Versammlung nicht zu sprengen, wurden die Ehrungen zur 25.- und 40jährigen Mitgliedschaft im Vorwege auf den diesjährigen Hegeringversammlungen durchgeführt.
- 50 Jahre Mitgliedschaft: Willi Adami, Jens Heins, Werner Müller, Peter Nawitzki, Gerd Petry, Georg Templin, Claus von See
- 60 Jahre Mitgliedschaft: Hans-Heinrich Heinbockel, Ewald Scharpen, Hinrich Söhle, Claus Torborg, Klaus-Jürgen Torborg
- 70 Jahre Mitgliedschaft: Hermann Schwanemann
- Ehrenmitglieder: Wilfried Meyburg, Claus-Friedrich Schlichting, Michael Stede
- Erstlingsführerin VGP: Monika Grefe